Montag, 17. Februar 2014

erste Woche in São Paulo

Hallo, alle miteinander!
Endlich ist es soweit: Ich bin in Brasilien!
Ich habe meine letzten Tage mit Dirk in Amsterdam verbracht und am Samstag, dem 8.2. hat er mich zum Flughafen gebracht. Mein erster Flug nach London hatte Verspätung wegen schlechtem Wetters, aber "glücklicherweise" hatte mein zweiter nach São Paulo auch 2 Stunden Verspätung, weshalb ich meinen Anschluss noch bekommen habe. :-)
Vom Flughafen aus hat es dann ca. 2 Stunden gedauert bis ich endlich im Hostel war. Ich hatte Gepäck von 26kg auf dem Rücken, musste mehrmals umsteigen und es waren 34°C...
Nahu Hostel von außen
unser Gemeinschaftsbereich

die Aussicht aus unserem Vier-Bett-Zimmer


Meine ersten Tage hier waren wirklich aufregend, vollgepackt und erlebnisreich! Ich habe schnell Leute im Hostel kennen gelernt, einige kommen aus Peru, einige aus Argentinien, eine aus Russland, einer aus Mexiko, einer aus USA und viele aus anderen Teilen Brasilien. Die meisten sind für Sommerkurse in São Paulo, das heißt nur für 2-3 Wochen. Aber der Mexikaner macht, wie ich, hier sein Auslandssemester. Deshalb sind wir zusammen auf Wohnungssuche gegangen (was sehr praktisch war, da er etwas portugiesisch konnte und man hier mit Englisch nicht gerade weit kommt..) und haben tatsächlich etwas zusammen gefunden. Ich werde heute meinen Mietvertrag unterschreiben. Mein Zimmer ist sehr nah an der Universität, was hier wirklich wichtig ist, da man hier im Durchschnitt 1-2 Stunden von einem Punkt bis zum nächsten braucht. Es ist vergleichbar mit den Entfernungen in GANZ Holland. Verkehrsmittel sind hier sehr schlecht ausgebaut und unzuverlässig, weshalb auch fast jeder ein Auto besitzt. Dadurch ist hier auch immer sehr starker Stau.

Ich habe von der Uni eine USPi Freundin bekommen (USP = Universidade de São Paulo - meine Uni), die mir bei allen Anmeldungen, Bürokratischen Dingen und Wohnungssuche helfen soll. Dadurch hatte ich direkt am Anfang einen Ansprechpartner. Ihr Name ist Barbara und sie kann relativ gut Englisch, da sie auf einer Privatschule war. Schnell habe ich auch ihre Freunde kennen gelernt, die teilweise auch Englisch können. Zusammen mit ihnen hatte ich mein erstes brasilianisches Barbecue. 

Vanessa (l.) und Barbara

Sicht auf São Paulo von Vanessa's Apartment


Außerdem hat sie mich mit zur Freshmen Einführungswoche (Freshmen = Erstjahresstudenten) genommen. Hierbei werden alle neuen Stunden von den älteren Stunden mit Farbe vollgeschmiert und den Jungs werden teilweise Haare vom Kopf rasiert. Dann wird getanzt, getrunken und kennen gelernt.

Ares, Julia, Barbara (links)

Freshman
Freshman farblich eingetaucht
Auch ich war ja dort quasi ein Erstjahresstudent

Freshman mit halb abrasierten Haaren

Freshmen am Tanzen

Hier war bisher immer recht warm, zwischen 25°C und 34°C. Abends regnet es jedoch fast jeden Tag. Dann saßen wir meistens im Gemeinschaftsbereich vom Hostel und haben Musik gemacht, Spiele gespielt, gelesen, geredet und am Laptop gearbeitet.

links Dwane (USA), rechts ist Sebastian (Peru), er arbeitet im Hostel mit seiner Freundin (Peru) in der Mitte
Regel und Hagel

Mit den Angestellten verstand ich mich auch sehr gut. Einer von ihnen (Diogo) kommt aus Portugal und hat 8 Monate in Holland verbracht. Er wohnt jetzt seit 10 Monaten in Brasilien und hofft, hier studieren zu können. An meinem letzten Abend dort hat er ein Barbecue organisiert. Zufällig hatte auch Manuel (der Mexikaner) an diesem Tag Geburtstag.

Barbecue at Nahu Hostel

Dante (Peru) und Eduardo (Brasilien)
Ich mit Eduardo (Brasilien)


Diogo (Portugal) als Grillmeister

Manuel (Mexiko), das Geburtstagskind
Dante (Peru) und Eduardo (Argentinien)

Am nächsten Tag bin ich zu Aline gezogen. Aline habe ich via couchsurfing.org kennengelernt, eine Webseite, auf der man Leute suchen und finden kann, die eine Couch zum Schlafen brauchen in anderen Städten. Sie hat mir dort geschrieben und mir angeboten, dass ich bei ihr wohnen kann bis ich ein Zimmer gefunden habe. Hier bleibe ich jetzt bis Anfang März, bis ich in mein eigenes Apartment ziehen kann. Sie hatte mich direkt am ersten Tag in São Paulo vom Hostel abgeholt und mich mit zu einer Wohnzimmerkirche genommen. Sie ist, wie die meisten Brasilianer, sehr religiös. Das war eine sehr interessante Erfahrung. Ein Pastor stellt jeden Sonntag sein Wohnzimmer bereit, dass er umgestaltet hat und ein anderer Pastor predigt. Dann wird gesungen, Gitarre gespielt, gebetet und viel geweint. Alles ist sehr familiär.
Link zur Webseite: Wohnerzimmerkirche 2ou+
Wohnzimmerkirche 2ou+


Am Samstag (15.2.) waren wir zum Geburtstag vom Sohn des Pastors eingeladen. Er ist 1 Jahr alt geworden und hier wird dieser Tag ganz besonders groß gefeiert. Ich habe noch nie so eine große Veranstaltung für einen Einjährigen erlebt.




 Danach hat Aline mich mit nach Campinas zu ihrer Familie genommen. Dort haben wir das Wochenende verbracht. Es waren noch zwei andere Freundinnen von Aline dabei, die leider beide kein Englisch sprechen. Dementsprechend war das Wochenende etwas langweilig gewesen, da ich nichts von ihren Gesprächen verstehe. Außerdem hat es zwei Tage am Stück geregnet, weshalb wir nur im Haus gesessen haben und nichts unternommen haben. Dafür habe ich typisch brasilianisches Essen bekommen! :-) Und ihre Eltern sind wirklich sehr nett!

Karte von São Paulo und Campinas

Aline (l.) und ihre Freunde aus São Paulo und Campinas

Aline mit ihrem kleinen Bruder und ihren Eltern
Es ist sehr unüblich, dass die Kinder ausziehen bevor sie verheiratet sind. Normalerweise wohnen sie zu Hause und sobald man verheiratet ist, zieht man mit seinem Ehepartner zusammen. Aline arbeitet und studiert in São Paulo, weshalb sie jetzt hier wohnt. Aber sie fährt mehrmals die Woche zu ihren Eltern nach Hause. Hier hat die Familie den höchsten Stellenwert und alle sind sehr eng verbunden mit ihren Verwandten.


So, morgen beginnt meine Uni. Und ich hoffe, ich werde bald etwas reisen. :-) Ich halte euch auf dem Laufenden!
São Paulo bei Nacht aus dem Apartment eines Freundes
São Paulo bei Nacht


4 Kommentare:

  1. Coool! Klingt doch nach nem guten Start!

    Ich hoffe der zweite Eintrag ist dann auf portugiesisch! Kannst du Reis und Bohnen noch ertragen? ;-)

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    1. Reis und Bohnen? Hatte ich bisher noch gar nicht gehabt ;-) Ich habe eher das Gefühl die essen hier 'ne Menge Brot (oder Blätterteig) gefüllt mit allerlei Dingen. Und das finde ich lecker! :-)
      Und zum zweiten Eintrag - natürlich auf portugiesisch! Mein Aufenthalt hier könnte dann nur schon vorbei sein, bevor der zweite Eintrag kommt ;-)

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. GROSSARTIG !!! Ich bin begeistert von Deiner Kunst, einen Blog einzurichten, von Deiner Reise-Kunst und Deiner Foto-Kunst sowie Deiner LEBENS-KUNST !!! Freimut-Papa – grüßt aus Marokko (-;

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